Seit dieser Woche ist wieder normal Unterricht an der Universität. Meine einzigen Pflichtstunden sind der SpaceArt Workshop Donnerstags bis Mitte November und Business and Technologie jeden Freitag. Zudem besuche ich Donnerstags am Nachmittag noch eine Vorlesung um etwas mehr über die Messung von Muskelpotenzialen zu lernen. Dienstag hab ich mich mit Taisei, Chun Kwang und Frau Yamada zu einer kurzen Besprechung getroffen. Frau Yamada hat eine Angestellte der NASA, die viele Vorträge hält, eingeladen, um uns Studenten für ein paar Tage zu coachen gute Vorträge und Geschäftspresentationen zu halten.
In der vergangenen Woche habe ich mir frei genommen und bin in den Urlaub gefahren. Montag Morgen bin ich noch zur Gruppenrunde und mit den anderen zum Mittagessen gegangen, bevor ich meinen Rucksack gepackt habe und an den Bahnhof nach Tokyo gefahren bin. Dort habe ich mir ein Ticket für den Schnellzug gekauft und bin 2,5 Stunden nach Osaka gefahren. Um kurz nach 19 Uhr war ich an meinem Hostel und bin nach dem Abendessen in einem Sushi-Restaurant direkt ins Bett.
Weil letzten Montag wieder ein Feiertag hier in Japan war und ich nicht zur Uni musste, bin ich nach Tokyo gefahren, um mir eine Ausstellung zu Medienkunst anzuschauen. Vieles durfte nicht fotografiert werden, aber bei einigen Exponaten war es ausdrücklich erlaubt, wie zum Beispiel bei diesem Roboter.
In einer Videoinstallation wurden mehrere Atomkraftwerke gezeigt und deren Strahlung in der näheren Umgebung hörbar gemacht. Ich fand das leicht gruselig, aber manche Menschen scheint das nicht zu stören, da auch Aufnahmen von einem sehr belebten Strand in Sichtweite zu einem der Kraftwerk gezeigt wurden.
Die erste Woche zurück in Japan ist vorbei. Bei unserem Arbeitrsgruppentreffen am Montag habe ich die mitgebrachten Lebkuchen und Gummibärchen an alle verteilt und die Reste in unser Büro gestellt. Die Zimtsterne sind super angekommen und die anderen Sachen haben auch nicht lange gehalten. Am Dienstag habe ich das Manuskript für meine Veröffentlichung eingereicht. Das wird jetzt bis Anfang Oktober ein- oder zweimal anonym korrigiert. Danach wird entschieden, ob es angenommen wird und ich Ende November zur Konferenz nach Adelaide in Australien fliegen muss.
Fast 3 Wochen ist der letzte Eintrag her. Mein kurzer Aufenthalt in Oldenburg war sehr schön, weil ich alle Freunde getroffen habe, die noch dort sind. Sogar in der neuen Wohnung meines alten Mitbewohners konnte ich reinschauen. Die Zeit mit meinen Eltern und Geschwistern habe ich auch genossen. Bei einem der Ausflüge konnte ich die Burg in Stauf besuchen, von der aus man einen überragenden Blick auf das Umland hat und sogar bis nach Nürnberg schauen kann.
Heute waren die beiden Tutorials an der Universität Stockholm für die ich überhaupt nach Europa geflogen bin. Die Tutorials waren ein Vorgeschmack auf die Interspeech Konferenz die in der kommenden Woche statt findet. Da ich noch nichts zu präsentieren habe, macht es für mich wenig Sinn an der Konferenz teilzunehmen, daher bin ich nur für die Tutorials (man könnte es auch Vorlesungen nennen) nach Stockholm gekommen. Da ich mit etwas Jetlag gerechnet habe, war der Tag gestern als Puffer eingeplant, allerdings fühle ich mich ziemlich fit.
Nach dem langen Tag gestern habe ich heute ausgeschlafen und war von 9 bis 10 Uhr frühstücken. Danach bin ich mit dem Zug ins 8 km entfernte Zentrum von Stockholm gefahren. Als ich aufgebrochen bin, hat es noch geregnet, aber nachdem ich im Zentrum war, hat es aufgehört und ist dann noch richtig schön geworden.
Nach einer Empfehlung habe ich mir Gamla Stan, die Altstadt Stockholms, angeschaut. Enge (reicht für ein Auto) gepflasterte Gassen, kleine Geschäfte und xxx.
Die Nacht war kurz. Ich bin 5 Minuten vor Mitternacht im Bett gewesen. Zur Sicherheit habe ich mir 3 Wecker ab 3:50 Uhr im 5 Minuten-Takt gestellt. Ich bin einmal kurz um kurz nach 2 aufgewacht und dann um halb 4 wieder. Bin dann gleich aufgestanden und hab die Wecker auf Stumm gestellt. Nach Dusche, Frühstück und dem Rausbringen des Mülls bin ich um 10 vor 5 mit meinem Koffer ins Zentrum gelaufen.
Heute war der letzte Termin bei Monica. Am Ende musste ich ein paar Formulare ausfüllen, weil es scheinbar Geld für die Teilnahme gibt. War mir nicht bewusst. Mittags habe ich mir Nudeln gekocht und bin danach in die Stadt, um das richtige Terminal für den Bus und die Abfahrtszeit nachzuschauen. Der Bus fährt ab 5 Uhr immer um 20 Minuten nach Voll. Abflug ist um 9 Uhr. Das heißt es wäre gut, wenn ich um 7 am Flughafen wäre.
Entweder deprimiert mich das Alleine sein gerade etwas oder ich hab in den Urlaubsmodus geschaltet. Ich wollte heute nicht aufstehen und habe erst um halb 12 gefrühstückt. Normalerweise wäre das schlecht, aber im Hinblick auf den Flug ist das vielleicht gar nicht so übel. Halb 12 in Japan entspricht halb 4 am Morgen in Europa. Ich deute das einfach mal als gutes Zeichen für die anstehende Anpassung meiner inneren Uhr und hoffe dass ich in Deutschland nicht wirklich eine Woche brauche, um mich an die Zeit zu gewöhnen.