Heute bin ich für meine Verhältnisse ziemlich spät aufgewacht. Aber anstatt
aufzustehen, habe ich mir meinen Laptop geschnappt und bin weiter im Bett
geblieben, um japanische Zeichentrickserien zu schauen :D
Um halb 2 habe ich ein kurze Pause zum Duschen und Frühstücken/Mittagessen
gemacht. Während dem Essen habe ich noch einen Film angeschaut. Kurz vor 16 Uhr
hat sich Chun Kwang gemeldet, dass sein Fahrrad geliefert wurde und ob wir
zusammen Einkaufen fahren wollen. Gute Idee, wollte ich dieses Wochenende
sowieso machen. Wir sind 10 Minuten zu einem etwas größeren Supermarkt gefahren
und ich habe mir ein großes Glas Erdbeermarmelade, Stärke, Zucker, Mehl und eine
Küchenwaage zum Backen gekauft.
Heute Morgen ist die Grafikkarte, die ich vorgestern bestellt habe, gekommen.
Nach dem Auspacken habe ich festgestellt, dass sie nicht in meinen PC passt. Das
Problem ist nicht, dass Sie theoretisch nicht passen würde, sondern, dass sich
ein Zusätzlicher Rahmen im Gehäuse befindet in dem die Festplatte montiert ist.
Der Rahmen lässt sich nicht ausbauen, da er an zwei Seiten des Gehäuses
festgenietet ist. Jetzt warte ich auf Antwort von meinem Betreuer, ob ich mit
jemandem im Labor PC tauschen darf, oder ob ich einfach ein neues Gehäuse
bestellen soll.
Donnerstag morgen beginnt der Unterricht immer um 8:40 Uhr. Heute bin ich 20
Minuten früher dran und kann zusätzlich zu meinem Frühstück noch einen kleinen
Snack aus dem Cafe in der Mensa holen.
Im Unterricht geht es um drahtlose Sensornetzwerke. Das sind mindestens 2 Geräte
die mit Sensoren, zum Beispiel für Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit
ausgestattet sind. Zusätzlich haben die Geräte ein Funkmodul (Bluetooth, WLAN,
Radiotransmitter), um ihre Daten untereinander auszutauschen und gegebenenfalls
an eine Sammelstelle zu senden.
Heute Vormittag war ich von 9 Uhr bis zum Mittagessen um halb 12 im Labor. Ich
habe meinen monatlichen Fortschrittsbericht fertig gemacht und abgegeben.
Außerdem habe ich eine neue Grafikkarte für meine PC in der Uni bestellt, weil
die alte Karte von der neuen Software für die Oculus Rift leider nicht mehr
unterstützt wird. Das muss ich zum Glück nicht selbst bezahlen, die 500 Euro hab
ich nicht mal eben so :D
Ich habe mich gefragt, wann es wohl soweit ist bis ich das erste Erdbeben
mitkriege. Heute Abend war es soweit. Während ich meine Besprechung mit
Professor Suzuki zu meinem Forschungsthema habe, fängt das Gebäude plötzlich an
zu wackeln. Es hat sich angefühlt, wie das Gewackel beim Gleiswechseln eines
Zugs. Nach 4 kleinen Wellen von Links nach Rechts ist alles wieder vorbei. Hat
nicht mal 1 Minute gedauert. Eigentlich nicht schlimm, solange ich nicht daran
denke wo ich zu dem Zeitpunkt war. Das nächste Mal bin ich dann hoffentlich
nicht gerade im vierten Stock.
Darf ich vorstellen, mein neuer Hightech Backofen. 1000 W Mikrowelle, Backofen
und Grill in einem. Die Temperatur ist regelbar von 30 bis 250 Grad.
Er ist geräumig, so dass 2 Bleche, sowie eine Porzelanschale (für den
Wasserdampf) darin Platz haben.
Dieses Modell (RE-SS10B-R) der Firma Sharp scheint es nur für Japan zu geben
(über andere asiatische Länder habe ich mich jetzt nicht informiert).
Dazu gibt es ein kleine Kochbuch mit Rezepten, um die volle Bandbreite des
Geräts auszuschöpfen. Ich schätze ich werde mich der Reihe nach durch alles
druchprobieren.
Für heute habe ich mir vorgenommen einen kleinen Berg zu besteigen. Der Berg
Hokyo ist nicht vulkanischen Ursprungs und mit 461 Metern etwas mehr als halb so
hoch wie der Berg Tsukuba (eines meiner nächsten Ziele). Eigentlich wollte ich
früh losfahren, aber ich weiß nicht was mit dem Vormittag passiert ist.
Plötzlich war es halb 12, obwohl ich um kurz nach 8 aufgestanden bin. Ist aber
nicht so schlimm, da es auch um 9 Uhr schon über 25 Grad hatte.
Für heute habe ich mir eine Menge Arbeit vorgenommen. Schon während dem
Frühstück habe ich angefangen meine Aufgaben und Abgabefristen auf einem
Schmierblatt zusammenzustellen. Danach habe ich den restlichen Vormittag damit
verbracht, meine eigenen Argumente für den Debatierunterricht nach
Schwachstellen abzuklopfen, Gegenargumente aufzustellen und Literatur für meine
Doktorarbeit zu suchen und zu lesen.
Zum Mittagessen habe ich heute meinen Reiskocher eingeweiht. Aber erst nachdem
ich eine Übersetzung der Betriebsanleitung und aller Knöpfe gefunden habe :D
Den größten Teil des Tages habe ich heute in meinem Zimmer verbracht. Nachdem
heute bis auf den Japanischunterricht keine weiteren Kurse anstehen, bin ich
erst um 9 Uhr aufgestanden und habe ausgiebig gefrühstückt. Bis zum
Unterrichtsbeginn um 13:45 Uhr habe ich Arbeitsblätter bearbeitet,
Schriftzeichen geübt und Vokabeln gelernt.
Nach dem Unterricht habe ich Geld abgehoben und bin wieder ins Wohnheim
gefahren. Dort angekommen hat mich plötzlich der Heuschnupfen außer Gefecht
gesetzt. Kein Wunder bei 30 Grad und 1 Meter hohem, blühendem Gras rund ums
Haus. Als es mir nach gut 1 Stunde wieder etwas besser ging, bin ich zu
WonderRex geradelt. Das ist eine Kaufhauskette die Second-Hand Waren führt.
Ich habe nach einem günstigen Reiskocher gesucht und für umgerechnet 16 Euro
auch gefunden. Den werd ich morgen gleich ausprobieren :)
Heute hat der Tag wieder früh angefangen. Um 8:40 hatte ich Unterricht. Wir
haben die Reaktionszeit nach einem akustischem und einem visuellen Impulse
gemessen. Der Mensch verarbeitet Schall schneller als Bilder und Muskelaktivität
(EMG) kommt natürlicherweise bevor man zum Beispiel den Arm in Bewegung (bzw.
Beschleunigen) kann.
Zwischen dem Mittagessen und dem Kunstunterricht habe ich in Labor an
Protokollen für Unterrichtsstunden geschrieben und Programme auf meinen neu
installierten Arbeits-PC aufgespielt. Im Kunstunterricht hat Yuta seine
bisherigen Arbeiten vorgetragen und wir haben wieder über die Arbeit von
Julius von Bismarck gerätselt. Er hat eine Kamera gebaut die statt
Bilder aufzunehmen, ein Lichtbild projeziert. Mit einem zusätzlichen Sensor, der
auf Blitzlicht reagiert, ist es möglich ein Bild ungefragt in die Aufnahme eines
anderen Fotografen zu senden. Dies hat von Bismarck zum Beispiel in Peking
getan. Dort hat er mit einer Kollegin eine Friedenstaube auf das Portrait von
Mao projeziert. Super interessant und auch ein bisschen gefährlich. Da von
Bismarck sich dessen bewusst ist, hat er den Aufbau patentieren lassen, damit
in Zukunft nicht Werbefirmen mit dieser Methode Urlaubsfotos verschandeln.