Heute war nicht viel los. Am Morgen hab ich Wäsche gewaschen. Zum Mittagessen
bin ich in die Mensa gefahren. Zusammen mit Floris (aus Holland) und Yuta habe
ich versucht einen Platz in der zwischen 11:25 Uhr und 12:15 Uhr völlig
überfüllten Mensa zu bekommen. Wir haben 10 Minuten gewartet bis ein Tisch frei
wurde. Zu uns setzte sich ein weiterer Asiate (ich glaube Chinese), dessen
Essverhalten ich nicht besonders manierlich fand (und das, obwohl ich sonst
relativ tolerant bin). Anstatt die Schüssel mit dem Reis zum Mund zu führen, hat
er sie an den Tischrand gestellt und den Mund an die Schüssel gelegt. Den Reis
hat er dann mit den Stäbchen über den Rand geschaufelt und alles, was
normalerweise daneben hätte fallen müssen, aufgeschlürft.
Heute habe ich mich wieder mit meiner Projektgruppe (Yuta und Minatsu) zum
Brainstormen getroffen. Wir konnten uns endlich auf ein Thema einigen. Wer
werden, angelehnt an alte Arcade Games, einen Space Shooter basteln. Da das
Programmieren des Large Space anspruchsvoll scheint, greifen wir bei den
Grafiken vorerst auf vorhandenes Material zurück, das wir bei Kenney gefunden
haben. Das könnte dann so aussehen:
Das Ziel des Spiel wird es sein, dass gegnerische Raumschiff zu zerstören.
Um ein Raumschiff zu steuern, werden 2 Personen nötig sein. Insgesamt spielen
also 4 Spieler gleichzeitig. Um das Schiff über das Spielfeld zu bewegen, müssen
die beiden Spieler am Rand des Spielfelds auf und ab laufen. Durch Armbewegungen
(welche genau, müssen wir uns noch überlegen) kann das Schiff gedreht werden.
Klatschen die Spieler in die Hände oder stampfen sie mit den Füßen, feuert das
Schiff Laserstrahlen ab. Für den Fall, dass es beide Spieler irgendwie
hinbekommen sollten ihren Herzschlag aneinander anzupassen und in einem gewissen
Bereich zu halten wird ein Spezialangriff ausgelöst. Das dürfte allerdings nicht
so einfach werden, da man sich bei dem Spiel ja sportlich betätigen muss.
Immerhin hat der Large Space eine Größe von 15 mal 23 Metern.
Damit die großen Gebäude in Japan auch Erdbebensicher sind, werden Dämpfer oder
Pendel im inneren der Gebäude verbaut, welche die Schwingungen aufnehmen sollen.
Das kann dann zum Beispiel so aussehen:
Heute morgen ist statt unserem üblichen wöchentlichen Seminar die Vorstellung
der Projekte, welche die Bachelor- und Masterstudenten in den letzten 6 Wochen
umgesetzt haben. Dafür treffen wir uns im Large Space.
Das erste Projekt nennt sich Drone Fishing. Man braucht mindestens 2 Personen.
Eine Person steuert durch Handbewegungen eine Drone und die Andere trägt einen
Hut an dem Klettband befestigt ist. An der Drone hängt ein Haken der ebenfalls
mit Klettband umwickelt ist. Das Ziel ist es die Drone über die Person zu
steuern und den Hut zu angeln. Die Steuerung der Drone sieht einfach aus, stellt
sich allerdings als schwierig für ungeübte Nutzer heraus. Aber hat Spaß gemacht
und die Idee ist lustig.
Was für ein Trip. Eigentlich wollte ich nur an den See im 12 km entfernten
Tsuchiura fahren, aber weil ich schneller dort war als geplant, habe ich meinen
Trip etwas ausgedehnt und bin letztendlich 40 km gefahren. Die letzten 5 km
von der Stadtgrenze zurück zum Wohnheim waren die Hölle :D
Um kurz nach 11 Uhr bin ich nach Tsuchiura aufgebrochen. Die Stadt liegt etwa
12 km östlich von Tsukuba. Der Weg dorthin ist weitestgehend flach. Mit meinem
Fahrrad bin ich sehr zufrieden, es fährt sich gut. In Tsuchiura angekommen,
navigiere ich zunächst zu einem kleinen Park, in dem eine frühere Burg stehen
soll. Leider ist nur noch ein grober Nachbau vorhanden, aber mit der Parkanlage
drumherum sieht es trotzdem sehr schön aus.
Unser Intermezzo beim heutigen Sportfest hat nicht lange gedauert. Ein Spiel
dauerte 10 Minuten. Leider haben wir gleich das Erste verloren und waren damit
raus. Aber wir hatten unseren Spaß und waren danach noch gemeinsam was Essen :D
Um 9:30 Uhr habe ich mich mit Chun Kwang verabredet, um endlich einen
Kühlschrank zu kaufen. Keine 300 Meter vom Wohnheim entfernt ist ein kleiner
Laden, der Gebrauchtwaren verkauft. Dort habe ich schon vor ein paar Tagen ein
kleines Modell gefunden. Für circa 120 Euro kaufen wir uns jeder einen
Kühlschrank und transportieren ihn auf einem Rollwagen bis vor die Tür des
Wohnheims. Wir tragen einen Wagen und die Kühlschranke nacheinander in das
richtige Stockwerk und schieben die Kühlschranke bis zu unseren Zimmern.
Heute geht es wieder zeitig zur Uni. Um 8 Uhr nehme ich mit Chun Kwang den Bus,
um rechtzeitig für den Smart Human Sensing Unterricht an der Uni zu sein. Wir
beschäftigen uns heute mit Blutdruckmessgeräten. Welche Messverfahren nutzen sie
aus und wo liegen die Stärken, Schwänchen und worauf muss man beim Messen
achten. Da wir das Frühstück überprungen haben (ich hatte wenigstens eine
Banane) und etwas früher mit dem Unterricht fertig geworden sind, gehen wir um
kurz vor 11 Uhr zum Brunchen in die Mensa. Es gibt Udon Nudeln und eine Schüssel
Reis mit 3 Stücken frittiertem Schweinefleisch.
Diese Art der Werbung finde ich seltsam. Ich habe versucht mir vorzustellen, wie
das wohl in Deutschland angenommen würde. Vermutlich sind selbst große Städte
wie München, Frankfurt, Hamburg oder Berlin zu klein oder nicht dicht genug
besiedelt für sowas. Außerdem ist der Aufbau deutscher Städte ja auch anders.
Dort gibt es fast immer ein Stadtzentrum und eine Art Fußgängerzone oder einen
verkehrsberuhigten Bereich in dem die Läden liegen.
Heute war nichts besonderes los. Morgens nach dem Aufstehen hab ich Wäsche
gewaschen und japanisch Vokabeln wiederholt. Dann bin ich um halb 11 mit dem
Fahrrad an die Uni gefahren und habe mir zwei Stücke Pizza zu Mittag gekauft.
Im anschließenden Unterricht ging es heute 2 Stunden lang über qualitative und
quantitative Forschungsmethoden. Danach war ich bis kurz vor 20 Uhr im Labor,
mit Ausnahme der dreiviertel Stunde Abendessen um 18 Uhr. Wirklich was geschafft
hab ich aber trotzdem nicht. Ich bin gerade aber auch ziemlich unstrukturiert.