Nach einer Woche Regen und ein wenig Sonne habe ich meinen Garten mal wieder
besucht und erschreckend festgestellt, dass sich das Unkraut ziemlich
ausgebreitet hat.
Die Tomaten scheinen gut angewachsen zu sein und haben auch den Regen gut
weggesteckt. Die grüne Fläche dahinter versteckt meine anderen Pflanzen.
Nach etwas hacken und Unkraut zupfen, was wegen des Regens sehr leicht ging,
habe ich etwas Hoffnung, dass die von Käfern gebeutelten Gurken und Zuccini noch
was werden.
Diese Woche habe ich endlich meine Tomaten ins Freie gepflanzt. Etwas spät, ich
weiß, aber ich hatte es bislang nicht auf die Reihe bekommen Stützstangen zu
besorgen. Jetzt stehen die 12 Pflänzchen in guter Erde und ich hoffe das
wenigstens die Hälfte gut wächst und die jetzt anstehende Regenzeit übersteht.
Ist vermutlich immer noch mehr als ich essen kann.
Mitte der Woche habe ich mir Ersatz für mein “angeschlagenes” Handy geholt. Ein
gebrauchtes Huawei Nexus 6P. Das neue Handy ist ungefähr doppelt so groß wie
mein Altes und läuft mit Android. Nachdem ich vor meinem iPhone ja lange Android
hatte, ist mir der Umstieg nicht sonderlich schwer gefallen. Ich konnte ganz
einfach viele der Anwendungen die ich füher benutzt habe wieder installieren und
nach Ersatz für die wenigen Anwendungen suchen, die ich erst in letzter Zeit neu
für iOS gefunden habe.
Vergangenen Samstag war ich zum Rollschuhlaufen im Vergnügungsbereich am
Tokyo Dome eingeladen. Am späten Nachmittag habe ich mich zunächt mit Monica
in Tokyo getroffen, um den Thunder Dolphin, eine Achterbahn in der Mitte von
Tokyo zu fahren. Die interessante Information hier, neben vielleicht der
Geschwindigkeit von 130 km/h und der Höhe von 80 Metern (unter den Top 10 der
höchsten Achterbahnen der Welt), ist dass die Achterbahn durch ein Gebäude geht.
Seit kurzem habe ich einen Wasserfilter. Vorher war das Leitungswasser ziemlich
eklig. Es hat irgendwie nach Pilz (?) geschmeckt. Vielleicht war es auch Chlor?
Keine Ahnung wie Chlor schmeckt. Aber mit dem Filter merke ich nichts mehr und
trinke endlich wieder genug. Wasser kaufen und nach Hause karren gehört damit
auch der Vergangenheit an. Die Filterkartusche will ungefähr alle 3 Monate
ausgetauscht werden und kostet knapp 10 Euro. Da das mein erster Wasserfilter
ist und ich nur SodaMaxx als Vergleich habe, wo ich alle eineinhalb bis zwei
Monate eine neue CO2-Patrone für 7 Euro kaufen musste, kommt mir der Filter
günstiger vor :)
Vergangenen Samstag war es endlich soweit. Wir haben uns zum Reis anpflanzen mit
Frau Kobayashi getroffen. Am Vormittag mussten wir noch ein paar Vorbereitungen
treffen, wie zum Beispiel das Gefälle im Feld ausgleichen, damit das Wasser
überall gleichmäßig steht. Dieses Jahr sind, dank der Werbung von Frau
Kobayashi, sehr viele Studenten zum Helfen gekommen. Das Erde von A nach B
bewegen war trotz der vielen Hände sehr anstrengend.
Bei der bereits wohlverdienten Mittagspause haben wir uns gestärkt und bei
Orangen und Getränken etwas besser kennengelernt, da jedes Mal ein paar neue
Leute dabei sind.
Am Freitag Nachmittag war ich bei meinem Gemüsegarten und habe endlich Sachen
ausgepflanzt. Ich dachte ich bin schnell, brauche vielleicht 2 Stunden und kann
danach noch an die Uni. Weit gefehlt. Ich habe geschlagene 5 Stunden gebraucht
um einen Teil des Bodens nochmal durchzuarbeiten. Dort habe ich dann 3
Wassermelonen, 6 Zuccinis, 6 Gurken und 6 Brokkilie gepflanzt. Außerdem habe ich
Radieschen und Mangold gesäht.
Gestern hat das Sportfest an der Uni angefangen. Unsere Arbeitsgruppe hat ein
Team für Fußball und Brennball zusammengestellt. Unser erstes Fußballmatch haben
wir 1:0 gewonnen. Danach sind wir zu unserem Brennballspiel gegangen. Dort sind
wir auch in der Wertung weitergekommen, weil unser Gegner nicht aufgetaucht ist.
Vor unserem zweiten Fußballspiel haben wir uns die Zeit vertrieben mit
Basketball und einem Spiel bei dem wir versucht haben eine große Papierkugel mit
Schaumstoffsschwertern von unseren Köpfen zu schlagen :D
Am Mittwoch musste ich wie letztes mal schon erwähnt arbeiten. Abends hatten wir
eine kleine Feier zu Chun Kwangs Geburtstag vorbereitet. Wir hatten ein kleines
Grillfest. Was ich eher gewöhnungsbedürftig fand, ist dass hier schon sehr viel
Innerei gegessen wird. Man kann auch einfach nur Fleisch bestellen, aber
entscheidet man sich zum Beispiel für einen Kurs, bekommt man automatisch
verschiedenste Innereien (zum Beispiel Niere und Magen).
Letzten Donnerstag war ich in Tokyo beim Cirque du Soleil, um mir das Programm
Kabinett der Kuriositäten anzusehen. Ich war schon länger nicht mehr im Zirkus
und ich meine mich zu erinnern, dass mir das letzte mal nicht so gut gefallen
hat. Aber die Kunststücke waren klasse, die Bühnendekoration war im Steampunk
Stil, es kamen keine Tiere zum Einsatz (mit Außnahme des unsichtbaren
Löwen/Tigers Felipe) und alles war sehr gut auf die Livemusik abgestimmt.
Wer die Chance hat sich den Cirque du Soleil anzusehen, sollte das meiner
Meinung nach trotz der etwas teureren Tickets tun :)
Meine Zeit als Haustiersitter ist vorbei und Norbert ist wieder bei seinem
Besitzer. Hier nun auch ein Foto von der kletternden Schildkröte :D
Die Woche selber war nicht so interessant. Sonntag in einer Woche ist Tag der
Offenen Tür in unserem Studio, weswegen wir Projekte des vergangenen Jahres
aufarbeiten, Poster drucken und Demonstrationen vorbereiten müssen.
Vergangenen Samstag war ich mit Frau Kobayashi und Chun Kwang wieder auf dem
Reisfeld. Diesmal waren noch 2 japanische Studenten aus unserem Programm dabei,
weil Frau Kobayashi auf unser Anregen hin ein wenig Werbung gemacht hat.
Nach einer Woche ist, bis auf die roten Tomaten, alles was ich angesäht habe
aufgegangen. Am schnellsten waren die Radieschen (unten links). Bis ich das
Gemüse draußen ins Beet pflanzen kann wird noch eine Weile dauern, aber ich bin
positiv, dass das was wird :)
Bevor ich im März nach Deutschland geflogen bin, hatte ich noch den Antrag auf
Übersetzung meines Führerscheins abgeschickt. Da ich bislang noch keine Antwort
bekommen hatte, habe ich Yuta gefragt, ob wir nicht einmal in der
Führerscheinstelle anrufen könnten. Ich hatte ihn als japanische Ansprechperson
auf den Antrag geschrieben und er meinte dann etwas Kleinlaut er hätte vor
einiger Zeit Post bekommen, sie aber nicht geöffnet, weil er dachte es wäre nur
eine Bestätigung und ich hätte ja bestimmt auch einen Brief bekommen. Er war
etwas erschrocken, als ich meinte, dass ich noch keine Antwort bekommen habe und
ist sofort nach Hause den Brief holen in dem tatsächlich die lang erwartete
Antwort steckte :D Ich darf jetzt für 1 Jahr mit meinem deutschen Führerschein
und der japanischen Übersetzung, sowie mit meinem Reisepass Autos fahren :)