Einkaufen und die Gegend Erkunden

Die Nacht war wieder ähnlich wie gestern. Bin gegen 23 Uhr geweckt worden, weil ein paar Jungs aus meinem Gang aus dem Bad zurück kamen. Ich konnte aber bis halb 4 weiterschlafen bevor ich mit großem Durst und trockenem Mund erneut aufwachte. Zum Glück hab ich mir eine Flasche Wasser neben das Bett gestellt. Also einen Schluck getrunken und dann wieder umgedreht. Schlafen auf Etappen. Um halb 7 bin ich wieder von den Jungs geweckt worden, die diesmal auf dem Weg zum Frühstück waren. Ich ass die Wraps, welche ich mir am Vortag mitgenommen hatte und ging danach duschen. Ich wusste nicht, wann das Personal in mein Zimmer wollte, also nahm ich mir vor die Gegend etwas zu erkundigen und ein paar Besorgungen zu erledigen.

Park

Nicht weit von meiner Unterkunft ist ein kleiner Park. Dort gibt es auch einen großen Teich mit Koikarpfen.

Koi Fish

In der Mitte des Teiches steht ein großer Turm von dem ich eine gute Aussicht haben sollte. Leider war der Turm um 9 Uhr noch nicht geöffnet und mit 8 Grad war es etwas zu kalt um herum zu stehen und darauf zu warten, dass vielleicht jemand kommt, also bin ich erstmal weiter. Mein erstes Ziel sollte ein großes Einkaufszentrum werden, an dem wir am Vortag auf dem Weg zur Stadtverwaltung vorbei fuhren. Nach etwa einer halben Stunde kam ich an den dünner besiedelten Ortsrand.

Townedge

Zwischen den Häusern lag versteckt ein kleiner Shinto Schrein. Die ersten beiden Zeichen auf der weißen Säule rechts im Bild lesen sich Hirsch-Insel, wobei ich nicht genau weiß, ob damit Tatsächlich eine bestimmte Insel gemeint ist oder eher daran erinnert wird, dass dieses Fleckchen früher ein Rückzugsort für Rotwild war. Muss ich bei Gelegenheit mal Einheimische fragen.

My First Shrine

Als ich bei dem Einkaufszentrum ankam, hatte keines der Geschäfte offen. Einzig das Kino im dritten Stock hatte Publikum. Familien mit ihren Kindern und Teenie-Paare. Ich verließ das Einkaufszentrum und schlenderte darum herum, wobei ich ein Katzen-Cafe entdeckte, das ich aber besser ein ander Mal besuchen werde. Außerdem sind Cafes alleine ja langweilig, da helfen mir auch die Katzen nicht. Unverrichteter Dinge machte ich mich auf den Weg zurück ins Stadtzentrum. Dabei lief ich an mehreren Wohnsiedlungen vorbei und die überwiegende Mehrheit kam mir als Europäer nicht besonders ungewöhnlich vor.

Normal Housing

Natürlich gab es vereinzelt Ausnahmen, aber Tsukuba ist auch eine sehr junge Stadt, so dass ich noch ein paar geschichtsträchtigere Orte besuchen sollte, bevor ich mir ein Urteil erlaube.

Japanese Housing

In der Stadt hatte ich ein ähnliches Problem wie im Einkaufszentrum. Alle Läden waren geschlossen. Es war inzwischen 10:45 Uhr. Vor einem kleiner Ansammlung von Geschäften fielen mir ein paar Japaner auf die offensichtlich auf etwas warteten. Ich ging zum Schaufenster um nach Öffnungszeiten zu suchen und fand etwas das nach einer Uhrzeit aussah. 11:00 - 19:00 Uhr stand da. Gut, stell ich mich halt dazu und warte auch 15 Minuten. Mir tat zwar der linke Fuß etwas weh, weil meine neuen Schuhe an der Ferse rieben und ich sie durch das weite laufen blutig gescheuert hatte, aber ich wollte nicht umsonst gelaufen sein. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass eine Stadt in der es an jeder Ecke 24-Stunden-Läden gibt am Samstag alle Einkaufszentren schließt. Und tatsächlich um Punkt 11 Uhr kam der Sicherheitsdienst aus dem Gebäude und der Ladenbesitzer stand im Eingang neben der Tür und begrüßte die Eintretenden. Im ersten Stock fand ich einen Gemischtwarenladen der zufällig Reiseadapter für alle Regionen der Welt im Sortiment hatte. Genau sowas hatte ich gesucht. Meinem Laptop ging nämlich langsam der Saft aus. Die Alternative wäre gewesen zu einem Apple-Shop in Tokio zu fahren und ein neues Ladegerät zu kaufen. Glück gehabt. Ich ging in einen anderen Laden auf der Suche nach Pflastern und Zahnpaste, nachdem ich meine, aus Faulheit den Koffer vor meinem Umzug nächsten Dienstag auszuräumen, nicht finden konnte. Auf dem Rückweg zu meinem Zimmer ging ich einen kleinen Umweg um in einem anderen Park einen Blick auf den Nachbau einer japanischen Weltraumrakete werfen zu können.

Rocket Replica

In dem danebenliegenden Gebäude befindet sich außerdem das weltgrößte Observatorium, ein Stern-Cafe, ein kleiner Park für Kinder zum Thema Weltraum und davor eine Karte mit Sehenswertem im Süden der Präfektur Ibaraki.

Map Of Sights

Es ist halb 12 und wieder Zeit für was zu Essen. Also gegenüber im FamilyMart etwas Sushi holen und für das Abendessen einen Pasta-Salat. Danach sitze ich in meinem Zimmer und höre Musik, schaue einen etwas anstrengenden französchen Film und schreibe die Ereignisse der letzten Tage zusammen. Was ich morgen mache weiß ich noch nicht.