Ein Bankkonto eröffnen und ins Wohnheim umziehen

Heute geht es endlich in mein Zimmer im Wohnheim. Falls irgendein Geldautomat meine Kreditkarte heute annimmt. Vor lauter Aufregung vergesse ich im Laden einen Blick auf die Verpackung meines Frühstücks zu werfen, sonst wäre mir vielleicht aufgefallen was ich da kaufe. Auf den ersten Blick sieht es aus wie gewöhnliches Sushi. Aber gleich nach dem ersten Bissen wurde mir ein bisschen anders. Natto! Natto sind gekochte Bohnen, die anschließend vergoren werden. Mich hat der Geschmack an schlecht gewordenen Goudakäse erinnert. Zum Glück war in der Packung etwas Sojasoße, so konnte ich den Geschmack etwas überdecken. Nach der Hälfte musste ich allerdings aufgeben.

Natto

Es blieb nicht viel Zeit, um mich von dem Geschmack zu erholen, da ich meine Sachen für den Umzug packen musste. Um kurz vor 10 Uhr stand ich mit Chung Kwan aus Singapur vor der Türe und wartete auf unsere Betreuerin Aki Yamada. Wir luden unser Gepäck in ihr Auto und fuhren zum japanischen Äquivalent der Postbank. Dort erkundigten wir uns kurz nach den Formularen die Nötig waren und zogen eine Bearbeitungsnummer. In unserer Wartezeit füllten wir das Formular aus.

Bank Form

Postleitzahl und Adresse des Wohnheims und die Telefonnummer des Sekretariats, da ich noch keine japanische Telefonnummer habe. Darunter lediglich der Name, die japanische Umschrift und mein Geburtsdatum. Die nette ältere Japanerin am Schalter gab mir noch 2 weitere Formulare in denen ich meinen Namen eintragen musste. Dann durfte ich mich für eines von 3 Designs für mein Bankbuch entscheiden.

Bank Book

Neben meiner Wahl standen noch ein Grünes und eine Kinderversion mit Zeichentrickfiguren zur Auswahl. Nachdem wir das Konto eröffnet hatten, fuhren wir zur Universität, da es Zeit zum Mittagessen war und Frau Yamada noch etwas arbeiten wollte, bevor wir ins Wohnheim ziehen konnten. An der Uni angekommen, führte mich Frau Yamada noch zu verschiedenen Geldautomaten von denen der dritte endlich Geld ausspuckte. Er gehörte zufällig zu der Bank bei der ich gerade mein Konto eröffnet hatte. Durchatmen. Geldnotstand abgewendet. Frau Yamada verabschiedete sich und Chung Kwan und ich probierten eine der Mensen auf dem Gelände aus. Nach dem Essen hatten wir immernoch eine knappe Stunde Zeit, also legten wir uns in die Wiese auf dem Zentralen Campus und genossen die Sonne. (Klicke auf das Bild für eine größere Aufnahme.)

Central University Campus

Um 2 trafen wir uns wieder mit Frau Yamada und fuhren gemeinsam zum Wohnheim. Wir gaben einige Unterlagen ab, die uns anfang des Jahres per Post zugestellt wurden und bekamen unsere Zimmerschlüssel und Bettwäsche samt Bezügen.

Dormitory Front

Ich wohne im 1. Stock, was in Japan bereits der 2. Stock ist, da es kein Erdgeschoss oder wie in Deutschland manchmal 0-tes Stockwerk gibt. Ihr könnt euch mein Zimmer ja mal hier anschauen.

Nachdem ich meine Sachen aus den Taschen geräumt habe, gehe ich in den Raum, der exklusiv für Mitglieder der Empowerment (EMP) Arbeitsgruppe im Wohnheim eingerichtet wurde. Chung Kwan ist auch da. Wenig später stellt sich uns ein Australier Namens Karlos vor, der ebenfalls zu unserer Arbeitsgruppe gehört. Er ruft noch Floris dazu, der ein Jahr über uns ist und aus Holland kommt. Sie haben gute Tipps bezüglich der Kurse die wir besuchen können und auch was das Beschaffen der Wohnungseinrichtung angeht. Nach einer Weile stößt noch ein Japaner dazu, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Er startet auch gerade mit uns sein Doktorstudium und ist begeisterter Videospieler. Es dauert auch nicht lange und wir sitzen zu fünft vor einer großen Leinwand und spielen Super Mario Smash Brothers. Um kurz nach 10 gehen wir uns Bett, da jemand eine Email von unserem Supervisor bekommen hat, die uns zur Teilnahme an einer Besprechung am nächsten Morgen einlädt.