Definition Human Informatics
Heute hat es geregnet. Den ganzen Tag. Hätte ich mit rechnen können in der Regenzeit. Regenzeit heißt aber nicht Monsun. Also keine sturzflutartigen Ergüsse. Ganz normaler Regen, wie bei einem kurzen Schauer. Nur eben länger.
Vormittags habe ich angefangen das Regal aufzubauen. Nach der Hälfte habe ich aufgehört. Das Problem jeder Regalboden ist nur ein Gitter und die Füße des Kühlschrankes stehen etwas ungünstig auf dem untersten Boden. Ich werde mir zwei Latten oder ein dünnes Brett aus dem Baumarkt holen müssen. Wo der ist weiß ich ja inzwischen. Mal sehen ob ich das Morgen noch irgendwo unterbringe, oder auf nächste Woche verschieben muss. Um 12 Uhr bin ich mit einem Regenschirm zum Unterricht zur Uni gelaufen. Alle neuen Studenten (das sind dieses Jahr nur 6) haben ihre Definitionen der Hauptbegriffe des Studiengangs vorgestellt und anschließend mit den Professoren darüber diskutiert.
Ich bin im Studiengang Empowerment Informatics und studiere für einen Doktortitel in Human Informatics. Empowerment lässt sich ganz gut mit Befähigung übersetzen. Informatics hat, anders als ich selbst angenommen habe, nicht ausschließlich mit Computern zu tun, sondern meint generelle Informationsverarbeitung. Ziel des Studiengangs ist es durch das Analysieren und Verstehen von Informationen den Menschen zu befähigen Dinge zu tun. Dabei betrachten wir 3 Bereiche. Die Physiologie und den Bewegungsapparat des Menschen (z.B. hat er Beine zum Gehen?), seine Funktionen (z.B. kann er alleine zur Toilette gehen?) und sein soziales Umfeld (z.B. wird erwartet, dass er alleine zur Toilette geht?). Weiterhin lassen sich die Ergebnisse unserer Informationsverarbeitung unter 3 Säulen gruppieren. Ergänzung (Supplement), Erweiterung (Extension) und Harmonisierung (Harmonization). Mit Ergänzung ist die Erhaltung oder Wiederherstellung von Funktionen gemeint (zum Beispiel eine Protese für einen Amputierten, aber auch das Anpassen der Umwelt durch den Bau einer Rollstuhlrampe). Erweiterung meint das Hinzufügen von neuen Funktionen durch Geräte (z.B. zum Beispiel Taucherausrüstung) oder das Verbessern von bereits vorhandenen Funktionen (z.B. Laufschuhe um besser bzw. schneller zu rennen). Zwischen Ergänzungen und Erweiterungen gibt es Überschneidungen und die Definitionen variieren im Einzelfall leicht. Harmonisierung ist am schwersten zu erklären, da es nichts physisch Greifbares darstellt. Damit ist die Bedienung von Geräten, die Interaktion in beide Richtungen (die Maschinen passen sich neuerdings ja an den Nutzer an) und das Gefühl, dass Nutzer und Leute in deren Umgebung damit Verbinden gemeint. Ich denke, das habe ich selber noch nicht richtig verstanden :)
Am Abend bzw. in der Nacht habe ich den Report für Machine Learning am Freitag fertig gemacht. Und jetzt muss ich schleunigst ins Bett. Es ist schon wieder halb 3 in der Nacht :D