Tag des Berges
Heute ist ein Feiertag in Japan. Tag des Berges, um sich auf die Natur zu besinnen und für die Berge und für deren Vorzüge dankbar zu sein. Ich bin um kurz nach 7 Uhr aufgestanden, weil ich gestern Nacht (es war schon 2 Uhr als ich den letzten Eintrag hochgeladen habe) nicht wirklich geplant habe, wie ich zu dem Wasserfall in Fukuroda komme. Das habe ich während dem Frühstück nachgeholt. Um kurz nach 9 Uh bin ich mit dem Bus in das 15 Minuten entfernte Tsuchiura gefahren. Bevor der Tsukuba Express gebaut wurde, war Tsuchiura die einzige Stadt im Umkreis mit einer Bahnanbindung. Die Busverbindung scheint noch aus der Zeit zu sein, da sie genau auf die Bahn abgestimmt ist und alle 20 Minuten ein Bus fährt. In Tsuchiura habe ich den Zug nach Mito genommen. Mito ist der Verwaltungssitz der Prefektur Ibaraki zu der auch Tsukuba gehört. Wenn ich den japanischen Führerschein haben will, muss ich ihn dort beantragen (im Herbst mach ich das noch). Die Fahrt dauert ebenfalls 20 Minuten. In Mito musste ich 45 Minuten auf den Anschluss warten. Ich habe mir eine Flasche Wasser gekauft und bin um kurz nach 11 Uhr weiter nach Fukuroda gefahren.
Am Bahnhof, der anders als sonst üblich in Japan, eine nette kleine Holzhütte ist, wartete bereits ein Bus der die Ankommenden für weniger als 2 Euro 10 Minuten näher an den Wasserfalls bringt. Von dort läuft man noch gut 10 Minuten eine Straße entlang, die ähnlich wie am Berg Tsukuba, mit Souveniergeschäften und Restaurants gespickt ist. Man bezahlt einen kleinen Eintritt von ungefähr 2.5 Euro, um durch einen Tunnel im Berg zu einem Aufzug zu laufen der einen auf etwa gleiche Höhe mit dem Beginn des Wasserfalls bringt.
Der Wasserfall selber fällt über eine Höhe von ungefähr 120 Metern. Die schönsten Fotos habe ich jedoch am Fuß des Wasserfalls gemacht. Dort hätte ich keinen Eintritt zahlen müssen, aber dafür hätte ich den Zugang quasi Rückwärts laufen müssen. Naja fürs nächste Mal weiß ich es. Man soll sich den Wasserfall zu allen 4 Jahreszeiten anschauen, deswegen will auf jeden Fall im Herbst nochmal da hin, wenn die Blätter schön bunt sind :)
Am Fuß des Wasserfalls führt eine Hängebrücke über den Fluss. Auf der anderen Seite führt eine Stahltreppe den steilen Berg hoch zu einer Aussichtsplatform hinter den Wasserfall. Der Blick von dort ist ok, aber trotz nur 23 Grad sehr schweißtreibend und nicht unbedingt der Aussicht wegen zu empfehlen. Auf dem Weg zu dieser Aussichtsplatform zweigt eine alte Steintreppe ab.
Ich bin der Treppe ungefähr 30 Minuten lang bis zum Gipfel auf 347 Metern gefolgt. Als ich oben angekommen bin, war ich durchgeschwitzt und hatte einen Puls von gut 200. Der Ausblick direkt auf dem Gipfel ist leider durch Bäume verdeckt, aber auf dem Weg dort hin gibt es 3 Stellen von denen man einen sehr schönen Blick über die Landschaft bekommt.
Nachdem ich wieder unten war, haben meine Füße nicht mehr ruhig halten können. Immer wenn ich stehen geblieben bin, haben meine Waden angefangen zu zittern. Weil ich jede Menge Wasser verloren habe und es auch schon kurz nach 14 Uhr war, habe ich mich bei einer Portion Nudelsuppe mit Udon (dicke Nudeln) gestärkt. Bevor ich zurück gefahren bin, habe ich noch eine Packung Apfelkekse für die Arbeitsgruppe gekauft, da es in Japan üblich ist kleine Geschenke mitzubringen, wenn man auf Reisen geht. Um halb 7 war ich zurück am Wohnheim, habe kurz geduscht und habe dann Feierabend gemacht. Mein Bewegungsbedarf ist mit diesem Ausflug erstmal wieder gestillt und das Wochenende wird faul :D