1 Woche Urlaub

In der vergangenen Woche habe ich mir frei genommen und bin in den Urlaub gefahren. Montag Morgen bin ich noch zur Gruppenrunde und mit den anderen zum Mittagessen gegangen, bevor ich meinen Rucksack gepackt habe und an den Bahnhof nach Tokyo gefahren bin. Dort habe ich mir ein Ticket für den Schnellzug gekauft und bin 2,5 Stunden nach Osaka gefahren. Um kurz nach 19 Uhr war ich an meinem Hostel und bin nach dem Abendessen in einem Sushi-Restaurant direkt ins Bett. Dienstag habe ich Osaka erkundet. Mein erstes Ziel war die Burg von Osaka, zu der ich gelaufen bin anstatt mit der U-Bahn zu fahren, um mehr von der Stadt zu sehen.

Burg Osaka

Nach der Burg bin ich über die zwei beliebtesten Einkaufsmeilen in den Stadtbezirken Namba und Umeda geschlendert. In Umeda steht auch das Umeda Sky Building von dessen Spitze in 170 Metern Höhe man eine gute Aussicht über die Stadt hat. Nach oben kommt man über einen Aufzug und eine Rolltreppe die verglast sind, so dass man schon auf dem Weg nach oben die Aussicht genießen kann.

Umeda Sky Building

Osaka

Am Abend haben die Angestellten des Hostels einen Kalligraphie Kurs angeboten. Das Schreiben mit Tusche und Pinsel sah viel leichter aus als es letztlich war. Ich saß insgesamt glaube ich 4 Stunden und habe mich an einem Zeichen versucht. Am Ende haben wir einen Papierfächer bemalt den wir geschenkt bekommen haben.

Mittwoch habe ich Hana (das erste A ist lang) das erste mal persönlich getroffen. Meine Mitbewohnerin Katrin aus Oldenburg hatte den Kontakt zwischen uns vor einem Jahr per E-Mail hergestellt. Seitdem sind wir quasi Briefreunde und schreiben regelmäßig. Da Hana in der Nähe von Osaka wohnt, hatte ich sie gefragt, ob wir uns einfach auf eine Tasse Tee treffen können. Wir waren zusammen in einer japanischen Spielhalle (man wird dort auch um Kleingeld erleichtert, aber es ist kein Glücksspiel) die normalerweise von Mittelschülern aufgesucht wird, an einem dieser Purikura Fotoautomaten wo man die Bilder hinterher noch mit Stickern und dergleichen verziert, Riesenrad fahren, in einem Restaurant Mittagessen und in einem Katzencafe. Ich kann ja nicht ganz nachvollziehen, warum man ein Katzencafe braucht, aber ist wahrscheinlich gut in der Großstadt, um die Katze nicht selbst in einer winzigen Wohnung halten zu müssen, in der man sich sowieso kaum aufhält. Insgesamt war es ein schöner Tag und ich konnte einige urjapanische Aktivitäten aus erster Hand erleben :D

Am Donnerstag habe ich zunächst den Shitenno Tempel in Osaka besucht, bevor ich ein von Touristen weniger besuchtes Ziel in Osaka angesteuert habe. Im Zentrum der Tempelanlage befidet sich das Haupthaus und eine 5-stöckige Pagode (besonderer Turm nach chinesischem Vorbild, der sich durch die hervorstehenden Dächer auszeichnet).

Shitenno Shrine

Der eben schon angesprochene weniger besuchte Platz, ist die Maishima Müllverbrennungs- und Recyclinganlage, die ein bisschen wie ein verwunschenes Schloss aussieht :D Auf vorherige Anfrage kann man eine mehrstündige Führung durch die Anlage erhalten, aber mir war das Erscheinungsbild schon genug. Ich denke als Deutscher weiß ich wie recycelt wird :P

Recyclinganlage

Zum Mittagessen bin ich in die Nachbarstadt Kobe gefahren. Dort bin ich einem Geheimtipp gefolgt und habe in einem super edlen Restaurant ein paar Scheiben vom Koberind probiert. Ich habe gut 30 Euro dafür gelöhnt, aber es war auch sehr lecker :)

Koberind

Danach bin ich weiter in die Stadt Himeji gefahren. Dort steht Japans wohl bekannteste Burg, die auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die weiße Burg von Himeji aus dem 17. Jahrhundert.

Burg Himeji

Am Abend saß ein älterer Japaner im Aufenthaltsraum des Hostels und hat einen Kurs im Origamifalten gegeben. Neben dem Kranich und einem kleinen Täschchen für Visiten- und Kreditkarten hat er den Teilnehmern gezeigt, wie man eine Tulpe faltet. Die Tulpe hat praktischerweise mehrere Einsatzmöglichkeiten und kann als Lesezeichen oder Namensschild verwendet werden :)

Origami

Nach dem Kurs saß ich noch eine Weile im Gemeinschaftsraum und bin mit der Japanerin Nana ins Gespräch gekommen. Sie singt in einer Jazz-Kombo und möchte Musik am liebsten zu ihrem Beruf machen. Derzeit lernt sie aber für einen Test, um eine Umschulung zur Stewardess machen zu können. Wir haben uns lange über Musik unterhalten und uns gegenseiteig einige unserer Aufnahmen vorgespielt. Weil ich es mein letzter Abend im Hostel war, haben wir Telefonnummern ausgetauscht und uns für ein Wochenende in einer Musikbar in Tokyo verabredet.

Freitag Morgen habe ich aus dem Hostel ausgescheckt und bin nach Kyoto gefahren. In Kyoto bin ich zunächst den Bambuspfad (gefühlt mit 10000 anderen Reisenden) gelaufen.

Bambuspfad

Danach habe ich den Goldenen Pavillion und seinen Bruder den Silbernen Pavillion besucht.

Goldener Pavillion Silberner Pavillion

Nach dem Mittagessen und einem kurzen Stop an einer versteckten Tempelanlage, auf die mich ein Einheimischer aufmerksam gemacht hat, bin ich zum Fushimi Inari Schrein gegangen. Dieser Schrein ist einer der bekanntesten und meist besuchtesten Shinto Schreine in Japan. Bekannt ist er vor allem durch die vielen roten Tore, welche alle gespendet sind.

Fushimi Inari Schrein

Gegen 18 Uhr bin ich zum Hauptbahnhof und habe mich auf den Rückweg gemacht. Kurz nach 22 Uhr war ich wieder im Wohnheim in Tsukuba. Ausruhen konnte ich mich an diesem Wochenende jedoch nicht, da ich Samstag und Sonntag an einem Workshop an der Waseda Universität in Tokyo teilnehmen musste.

Cbot

Während des Workshops haben wir einen kleinen Roboter programmiert Gesichtsausdrücke zu erkennen und entsprechend zu reagieren und einer Zielperson zu folgen. An dem Workshop haben auch Studenten von der zweitbesten Universität Chinas teilgenommen. Die sind zwar alle in Anzug, Hemd und Bluse gekommen, waren aber zum Glück sehr umgäglich und nicht irgendwie abgehoben, wie ich sie nach ihrem Aussehen zunächst eingeschätzt hatte.

Diese Woche beginnt wieder der reguläre Unialltag und kommendes Wochenende treffe in Nana in Tokyo. Mal sehen, ob es da was zu berichten oder Fotos gibt ;)