SpaceArt und Forschung in der Kosmetikindustrie
Der Montag war, wie jede Woche, geprägt vom wöchentlichen Gruppentreffen, das den kompletten Vormittag verschluckt hat. Ich habe eine wissenschaftliche Arbeit die für einige interessant sein könnte zum Thema Spracherkennung vorgestellt. Erwähnenswert ist die Abschlussarbeit unseres neuen Mitarbeiters Diego. Er hat einen Roboter entwickelt der einem das Tanzen beibringt (Video).
Am Dienstag sind die Bauteile für einen weiteren Prototypen des 0G-Experiments angekommen. Daher habe ich Dienstag und Mittwoch ein Loch in einen Marmeladenglasdeckel geschnitten, das Unterwassergehäuse für meine 360 Grad Kamera mit Silikon in den Deckel geklebt und den Raum zwischen Glas und Kameragehäuse mit Murmeln und Flüssigkeit befüllt.
Donnerstag gab es nur etwas Gebäck zu Mittag, da ich ordentlich verschlafen hatte und etwas spät für den Unterricht dran war. Ich musste auch etwas früher gehen, da ich mit den anderen Teilnehmern des SpaceArt Workshops bei der Japanischen Raumfahrtbehörde JAXA erwartet wurde. Ich habe mir mit einem Komilitonen die Kosten für ein Taxi geteilt, da wir sonst nicht rechtzeitig angekommen wären. Zunächst haben wir eine normale Führung für Besucher, wie ich sie schon im August mit den Holländern hatte, bekommen. Danach haben wir uns mit dem Manager für die integration von Foschungsmissionen getroffen, unsere Projektideen vorgestellt und ein paar Tipps zur Umsetzung bekommen.
Am Freitag bin ich mit der Businessklasse nach Yokohama zum Besuch der Kosmetikfirma Shiseido gefahren. Wir haben Vorträge von einem Psychologen und einem IT-Spezialisten zu deren Forschung gehört und über ihre Projekte diskutiert. Das war super interessant, weil ich keine anderen Themen als Chemie und Biologie erwartet habe. Auf dem Rückweg habe ich in Tokyo angehalten, um Sticks und Gewebefelle für mein (bald selbstgebautes) elektronisches Schlagzeug zu kaufen.
Glücklich, dass ich bekommen hatte wonach ich gesucht habe, habe ich mir ein Eis gegönnt und bin danach mit Chun Kwang und Taisei im Bus zurück nach Tsukuba gefahren. Die Fahrt mit dem Bus war nur unwesentlich günstiger als mit dem Expresszug und dauert gut doppelt so lange. Im Ausgleich dafür hält er fast vor meiner Tür und ich muss im Zentrum nicht noch auf den Anschlussbus warten oder gar ein Taxi zahlen, wenn ich im Regen nach Hause muss.
Samstag habe ich letzte Änderungen an meiner Veröffentlichung vorgenommen und den ganzen Tag im gut beheizten Gemeinschaftsraum verbracht. Am Abend habe ich dann angefangen einen Algorithmus zur Berechnung des Pulses aus Sensordaten zu schreiben und an echten Daten auszuprobieren. Das habe ich Sonntag fortgesetzt, wobei ich den ganzen Tag im Bett geblieben bin. Mir war irgendwie danach und das Wetter passt gerade auch. Im Moment bewegt sich ein Typhoon auf Tokyo zu. In Tsukuba werden laut Wetterbericht um die 200 Liter Regen erwartet, wobei das meiste schon in der Nacht fallen soll. Gerade eben kam auch eine Email vom Fizepräsidenten der Uni, der den Unterricht morgen Vomittag abgesagt hat. Ich kann also nochmal ausschlafen :)