Halbjahresabschluss, Hitachi, App

Diese Woche war erst gar nichts los und dann plötzlich ganz viel :D Von Montag bis Mittwoch weiß ich erlich gesagt gerade nicht mehr was ich gemacht habe, kann also nicht so spannend gewesen sein. Mittwoch Nachmittag und Donnerstag Vormittag habe ich mich mit Yuta und Minatsu für unsere Projektarbeit getroffen, um etwas zu programmieren und die nächsten Arbeitsschritte festzulegen. Donnerstag Nachmittag hatten die Bachelor und Masterstudenten aus meiner Arbeitsgruppe Halbjahres-Presentation und mussten den aktuellen Stand ihrer Projekte vorstellen und einigen Unimitarbeitern Rede und Antwort stehen. Ein bisschen wie bei der Verteidigung der Abschlussarbeit, allerdings kürzer. Im Anschluss hat sich die Arbeitsgruppe zur “Gut-Gemacht” Party in einem kleinen japanischen Pub getroffen.

Pub

Dort gab es 4 Stunden lang so viel man trinken konnte und alle halbe Stunde einen Leckerbissen. Etwas überrascht war ich, als auf einmal ein ganzer Fisch vor mir lag :D

Fisch

Da war noch alles dran und drin was dazugehört. Und das einzige Werkzeug, ein paar Essstäbchen. Ich hab mich bemüht, so viel wie möglich mit den Stäbchen zu essen, aber am Kopf hab ich dann halt gemacht. Irgendwas hat da nicht so lecker geschmeckt :D

Fisch gegessen

Um kurz nach 22 Uhr waren alle voll (einige neben dem Essen auch mit ordentlich viel Bier) und weil ein paar Leute noch nicht nach Hause wollten und mir die Nacht auch noch zu jung war, sind wir in eine Spielhalle (nicht Glücksspiel, mir fällt nur gerade kein besserer Begriff ein). Die Angetrunkenen haben sich bei Karaoke die Seele aus dem Hals geschrien und ich habe mit den anderen Billard und Tischtennis gespielt. Wir hatten ordentlich Spaß und ich hab mich endlich mal länger mit Fumi unterhalten können. Sie ist eine der Bachelor Studentinnen im vierten Semester und sitzt mir im Büro schräg gegenüber. Seit ein weiterer Austauschstudent aus China gekommen ist, um den sie sich kümmern soll, ist ihr Englisch etwas besser geworden und sie traut sich redet etwas mehr als sonst. Am Ende der Nacht habe ich den verbliebenen Anwesenden noch Rundlauf beim Tischtennis näher gebracht und wir sind um 2 Uhr Morgens nach Hause geradelt.

Cybex Spielhalle

Nach guten 6 Stunden Schlaf bin ich Freitags zum Unterricht nach Tokyo gefahren. Die Business-Klasse hat sich bei der Firma Hitachi getroffen, um deren Forschungsabteilung kennenzulernen. Die Firma ist für die Entwicklung der ersten Computer in Japan und später für Mikrochips verantwortlich. Wie andere große Firmen ist auch Hitachi sehr breit aufgestellt und macht von öffentlichem Nahverkehr, über Medizintechnik, intelligenter Überwachung und Robotik, fast alles was man sich vorstellen kann. Was mich besonders überracht hat, war das Englischniveau, dass anders als bei den bisherigen Firmen, super hoch war. Sogar der 75-jährige Mitarbeiter der uns einen Überblick über die Geschichte der Firma und Entwicklungen im Lauf der Jahre gegeben hat, war super flüssig. Der Leiter der Entwicklungsabteilung hat am Ende auch nochmal sehr deutlich gemacht, dass er sich freuen würde, wenn sich jemand von uns dazu entschließen sollte dort anzufangen. Da wir von unserem Studienprogramm aus einen halbjährigen Aufenthalt in einer Firma absolvieren müssen, hat mich Hitachi positiv angesprochen und im Moment kann ich mir gut vorstellen, dass ich meine Zeit dort verbringe, sofern sich nicht noch was anderes schönes ergibt. Auf dem Rückweg zu unserem Zug nach Tsukuba haben wir zu dritt in einem Restaurant zu Abend gegessen und dann noch einen Kuchen mitgenommen den wir im Gemeinschaftsraum verdrückt haben :)

Samstag Vormittag bin ich etwas durch Tsukuba geradelt und habe mir Wohngegenden angeschaut, da ich gerne aus dem Wohnheim in eine etwas größere und besser isolierte Wohnung ziehen möchte. Den Rest des Tages habe ich mit Chun Kwang und Minatsu im mollig warmen Gemeinschaftsraum verbracht und am Abend Pizza mit Käserand bis zum Platzen in uns reingestopft.

Heute, am Sonntag, habe ich auf dem Gipfel der Prokrastination (= unwichtige Dinge statt wichtiger Arbeit machen) eine kleine Anwendung (App) für Android-Handys geschrieben, mit der ich das Tagesmenü von einem der Bentoläden hier angezeigt bekomme. Chun Kwang wird die App in der kommenden Woche etwas testen, da ich wegen einem Vortrag auf einer Konferenz in Australien bin. Die Arbeit die ich heute eigentlich hätte machen sollen, war die Video-Präsentation des Space Art Workshops. Bis Dienstag (da geht mein Flug morgens nach Australien ), soll ich die Ergebnisse des Parabelflugs als Video mit einer Seite Handout an den Betreuer des Workshops schicken. Ich habe meinen Vortrag für die Konferenz zwar schon fertig, aber noch kein mal geübt. Das werd ich dann wohl in den 4 Stunden Aufenthalt in Hong Kong am Flughafen machen müssen :D