Auto fahren in Japan

Ich bin etwas spät dran mit schreiben, weil ich letzte Woche vergessen hatte etwas zu schreiben. Das wird jetzt nachgeholt ;)

Letztes und dieses Wochenende war ich mit einem Leihwagen auf Japans Straßen unterwegs. Letzte Woche bin ich mit Falk und Monica zum FujiQ Vergnügungspark gefahren. Wir sind erst mit dem Zug gefahren und haben uns in Atsugi getroffen, wo wir dann ein Auto ausgeliehen haben. Auf diese Weise haben wir uns den Weg durch Tokyo gespart. Die Autobahn in Japan ist der deutschen sehr ähnlich, mit Außnahme der Mautstationen, welche in Abständen kommen die ich noch nicht verstanden habe und Beträge zwischen 300 und 1000 Yen (ungefähr 3-10 Euro), abhängig von Ort und Tageszeit, von den Fahrern kassieren. Das Bezahlen geht mit Bargeld oder auf einer extra Fahrspur automatisch mit einer speziellen Karte. Die Geschwindigkeit auf der Autobahn ist deutlich geringer als in Deutschland, was auch am Fahrstil der Japaner liegt. Das scheint aber auch mit der Tageszeit zusammenzuhängen. Auf dem Weg zum Vergnügungspark standen wir einige Male im Stau. Endlich angekommen, hat es erstmal kräftig geregnet. Alle Fahrgeschäfte haben den Betrieb vorübergehend eingestellt und in den Warteschlangen ging nichts mehr. Zum Glück war es nur ein Schauer und so konnten wir dann mit allen großen Acherbahnen im Park fahren. Mir hat Takabisha (auf dem Foto) mit den vielen Loopings und einem Record-Kopfüber-Sturz von 121 Grad am Besten gefallen :)

FujiQ

Ursprünglich hatten wir geplant 2 Tage in den Park zu gehen, aber für Sonntag war sehr schlechtes Wetter angekündigt. Wir haben daher beschlossen es am Vormittag bei einem Hochseilgarten zu probieren. Ohne Reservierung wäre ein Platz am Nachmittag frei gewesen. Es hat aber leider vorher angefangen zu Regnen und wir sind dann zu einem Indoor Spielhalle (?) Bowlen gegangen. Dort haben wir neben den in Japan üblichen Ufocatchern auch allerhand Simulatoren gesehen. Zum Beispiel ein originalgetreuer Nachbau eines Zugführerhäuschens in dem man die Fahrt und das Anhalten in der Tokyo Metro üben konnte. Der Herr auf dem Bild scheint sehr ernsthaft an das Spiel heranzugehen, da er sich extra die gleichen weißen Handschuhe wie die echten Zugführer mitgebracht hat :D

Simulator

Unter der Woche habe ich verschiedene Sachen für die Uni ausprobiert und mit etwas Hilfe ein kleines Projekt zur Erkennung von Darmgeräuschen ausgearbeitet. Ich bin mir selbst noch nicht sicher, ob das funktioniert, aber Anwendung gäbe es zum Beispiel im Krankenhaus oder der Pflege. Mein Feld habe ich auch besucht, um sicherzustellen, dass meine Wassermelone genug Wasser hat. Inzwischen hat sie ungefähr die Größe eines Handballs :)

Melone

Vergangenes Wochenende habe ich mir dann nochmal ein Auto ausgeliehen und bin mit Chun Kwang und Fumi (einer Masterstudentin aus meiner Arbeitsgruppe) zu einem Sommerfestival in der Nähe von Hon-Atsugi gefahren. Die Autobahn war wieder ziemlich voll. Diesmal musste ich durch Tokyo fahren, was weniger kompliziert war als erwartet (zumindest auf der Autobahn). In Hon-Atsugi haben wir uns mit Monica und zwei ihrer Arbeitskollegen getroffen, um einen riesigen Eisbecher zu verputzen.

Eisbecher

Auf dem Festival sind verschiedene Schülerbands, traditionelle Musikgruppen und Orchestras aufgetreten, wie zum Beispiel der Spielmannszug der örtlichen Mittelschule.

Band

Nach den Aufführungen gab es eine Kinderparade, bei der, ähnlich dem Kölner Karneval, selbstgebastelte Schreine/Figuren vorgeführt werden. Anders als in Deutschland werden die Figuren hier getragen anstatt von Wägen gezogen. Die Väter haben etwas beim Tragen mitgeholfen und die Kinder hatten sichtlich Spaß, wie die Erwachsenen mit dem tragbaren Schrein (zu japanisch mikoshi) zu laufen.

Parade

Am Ende konnten es sich die Väter nicht nehmen lassen noch eine eigene Runde zu drehen und dabei alle am Rand stehenden mit einzubeziehen. So bin ich auch dazugekommen bei einem japanischen Sommerfestival einen Schrein durch die Gegend zu tragen :D

Der Weg zurück in der Nacht war etwas schwieriger, weil mich das Navi in Tokyo ein paar Straßen durch die Stadt gelotst hat, um Weg zwischen zwei Autobahnen zu sparen. Leider war der GPS Empfang zwischen den Hochhäußern nicht sonderlich gut und so waren die Ansagen zum Abbiegen etwas zu spät und ich musste ein paar mal im Kreis fahren. Mein Fazit nach zwei Wochenenden mit dem Auto ist, dass es in Japan besser ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, solange man die Möglichkeit dazu hat. Für abgelegene Orte und Fahrten mit vielen Leuten ohne Autobahn, was oft doppelt so lange dauert wie nötig, ist es überlegenswert sich ein Auto zu leihen.