Wandern
Vergangenes Wochenende war viel nicht-akademisches Programm angesagt. Am Samstag war ich auf eine Hochzeit eingeladen. Eine der jüngeren Studentinnen von den Philippinen hat ihren japanischen Freund geheiratet. Anders als bei der japanischen Hochzeit auf der ich letztes Jahr eingeladen war, war das Ritual nicht öffentlich. Die Gäste haben in einem Festraum bei Getränken auf das Paar gewartet. Braut und Bräutigam (!) waren ganz in Weiß gekleidet. Etwas ungewohnt für mich war die Länge der Veranstaltung. Nach exakt 3 Stunden wurde zusammengepackt und wir wurden alle nach Hause geschickt. Es waren lustige 3 Stunden, aber ich hatte das Gefühl, dass es mehr zur Unterhaltung der Gäste denn zum Feiern des neuen Paares war. Ich hoffe die beiden hatten ein paar ruhigere Stunden nachdem alle weg waren.
(Foto mit mir im Anzug kommt eventuell noch, wenn ich es bekomme ;)
Am Sonntag war ich dann mit Freunden wandern. Wir sind auf den Berg Ooyama gestiegen. Die erste Hälfte des Aufstiegs waren Stufen. Vom der Bushaltestelle bis zur Station der Zahnradbahn waren es 362 Stufen. Nein, ich habe nicht gezählt. Das stand zur Motivation auf den Stufen :D
Von der Station gehen 2 Wege zu einer großen Tempelanlage, der auf halbem Weg zum Gipfel liegt. Einer der Wege ist der Weg für Männer, der andere für Frauen. Wir sind den Frauenweg gegangen. Wir nehmen an, dass er weniger schwer ist (?). Auf der Strecke liegt auch noch ein weiterer kleinerer Schrein. Hinter der Tempelanlage beginnt der eigentliche Aufstieg. Der Weg besteht immernoch größtenteils aus Stufen, allerdings weniger befestigt. (Das Bild ist vom Abstieg, aber bergauf war das Gleiche.)
Zum Gipfel hin ist es sehr mystisch geworden. Die Wolken hingen tief und zwischenzeitlich sah es eher nach Regen aus. Dank des ganzen Nebels war der Aufstieg erträglich und uns wurde nicht zu heiß. Kämpfen mussten wir aber trotzdem alle. So viele Stufen war keiner von uns gewohnt und wir mussten auf dem letzten Viertel alle 10 Minuten Pause machen. Ich weiß, das klingt fast so, als ob der Berg super hoch gewesen wäre. Es waren aber nur 1270 Meter und am Ende hatten wir dank der Wolken nicht mal was von der Aussicht.
Der Abstieg ist uns etwas leichter gefallen und wir haben nach der Rückkehr zum Tempel (halber Weg) ungeplant die letzte Fahrt der Zahnradbahn zurück zur Bushaltestelle erreicht. Zur Belohnung haben wir dann noch 2 Studen in einem Onsen entspannt.